Baustellenbesuch – Sanierung Kirchplatz

Der Kirchplatz in Meiderich an der Straße Auf dem Damm ist seit Wochen eine Baustelle. Bagger, Lastwagen, Berge von Sand und große Steinhaufen sowie emsige Bauarbeiter prägen das Erscheinungsbild, das sich nahezu täglich ändert. Die Evangelische Kirchengemeinde Meiderich hat eine Menge Geld in die Hand genommen, um die Umgebung des Gotteshauses und des angrenzenden Gemeindezentrum neu zu gestalten. Reiner Terhorst hat für uns einen Baustellenbesuch gemacht und berichtet in Wort und Bild – vielen Dank dafür!
Uta Rogalla, die Küsterin der Gemeinde, überzeugt sich jeden Tag vom Stand der Arbeiten, denn zurzeit ist der Kirchplatz ein riesiger Sandkasten. „Es läuft alles nach Plan“, sagt sie zufrieden und blickt voller Vorfreude der Fertigstellung der Baumaßnahme entgegen, die, wenn alles weiterhin gut läuft, Mitte bis Ende Oktober abgeschlossen sein dürfte. Aber sie blickt auch zurück, denn das Presbyterium hatte schon seit einigen Jahren die Instandsetzung und Neugestaltung des Platzes im Auge.
Der Platz mit den alten, historischen Altstadtsteinen war in die Jahre gekommen. Da er auf dem Gelände eines alten Friedhofs errichtet wurde, bot er im Laufe der Zeit immer weniger Standfestigkeit. So wurden die Steine schließlich zu Stolperfallen und es kam sogar zu Verletzungen. Auch die Beleuchtung des eigentlich anheimelnden, gut strukturierten Platzes entsprach längst nicht mehr der Notwenigkeit.


Heidi Kloppert, die Vorsitzende des Presbyteriums, Küsterin Uta Rogalla und Kirchmeisterin Anne Findt haben unzählige Gespräche mit Landschaftsarchitekten, Baufirmen und der Denkmalschutzbehörde geführt. Gerade diese hatte ein gewaltiges Wörtchen mitzureden, denn schließlich handelte es sich bei dem alten Pflaster um ein Bodendenkmal. Auch auf die den Kirchplatz umrandende Kirchmauer und das dort befindliche Lehrerdenkmal hatten die Denkmalschützer im Visier. Aber den „drei Damen vom Bau“, wie sie in der Gemeinde schmunzelnd, anerkennend und liebevoll genannt werden, ist die Gratwanderung zwischen Historie und Zukunft bestens gelungen.
Die alten, historischen Pflastersteine werden als „Decke“ des neuen Kirchplatzes nicht mehr genutzt – zu entdecken werden sie aber weiterhin sein. Künftig bilden sie einen gut sichtbaren 50 Zentimeter breiten Randstreifen, der sich rund um die gesamte historische Kirche zieht. Die neuen Steine, die sich optisch hervorragend in das Gesamtbild einfügen, werden so befestigt werden, dass der neu verfüllte, den Bodenbegebenheiten angepasste Untergrund, ihnen einen dauerhaften Halt gibt.


Die Meidericher können sich demnächst auf einen geraden und stolperfreien Kirchplatz freuen, der bald wieder zum Verweilen einlädt. Eine neue Beleuchtung – statt drei Laternen gibt es künftig sieben –, Sitzgelegenheiten und eine vollkommen neuartige architektonische Gestaltung werden dem Platz zwischen Kirche und Gemeindezentrum neuen Glanz verleihen. Ein Hingucker und „Platzhalter“ wird sicherlich auch die neue, neun Meter lange Sitzbank sein.
Die Treppen und Eingänge zur Kirche werden umgestaltet, auf barrierefreie Zugänge zum Platz und zu den Gebäuden wurde Wert gelegt, und zusätzliche Rampen errichtet, weshalb die Kirchenmauer an einer Stelle abgebaut und an einer anderen Stelle wieder aufgebaut wurde. Es werden zusätzliche Fahrradständer errichtet und der Platz neu bepflanzt. Autoverkehr wird es nicht geben, für Anlieferungen und die Feuerwehrzufahrt ist allerdings Sorge getragen. Uta Rogalla sind Vorfreude und Begeisterung anzumerken, wenn sie Gemeindegliedern und Besuchern die ausgehängten Pläne und Grafiken zeigt: „Das wird alles richtig schön werden. Allein die reine Baumaßnahme kostet nahezu eine halbe Million Euro“, berichtet die Presbyteriumsvorsitzende Heidi Kloppert. Hinzu kommen noch einmal etwa 100.000 Euro etwa für Architekten- und Landschaftsgärtnerleistungen sowie sonstige Nebenkosten und Denkmalschutzmaßnahmen. Um das Ganze finanzieren zu können, hat die Gemeinde in ihrem Besitz befindliche Objekte verkauft. Bis zum Abschluss der Bauarbeiten haben die Besucher zwar mit Einschränkungen zu leben, aber „insgesamt wird Meiderich wieder ein Stück schöner“, freuen sich die „drei Damen vom Bau.“

Bericht Reiner Terhorst
Fotos Uta Rogalla