Augenblick mal!

Einblicke – Ausblicke aus der Kirchengemeinde Meiderich

In diesem neuen Videoformat aus der Kirchengemeinde Meiderich wollen wir Sie einladen, mit uns zusammen einmal einen unterhaltsamen Blick hinter die Dinge, Bauwerke und Themen unserer Kirchengemeinde zu werfen. Oft nehmen wir Themen nur am Rande wahr, doch gibt hier oft spannende und fesselnde Geschichten zu entdecken, welche einem auf den ersten Blick verborgen bleiben. So erfahren Sie Hintergründe, Geschichten und allerlei Neues und Faszinierendes! Alle Augenblick mal! Folgen finden Sie ab sofort in dem neuen Reiter „Augenblick mal!“ – Hier wird sich nach und nach ein buntes ABC entwickeln, in dem Sie immer wieder stöbern können.

Die Glocke vor der Kirche – Folge 1

In Folge 1 stellt Ihnen die Küsterin Uta Rogalla die alte Glocke vor der Kirche vor. Die Glocke ist schon sehr alt und hat eine weite Reise hinter sich! Viel Spaß!

Hier der Text zum Nachlesen


Die Glocke, die vor der Südseite der ev. Kirche Meiderich steht, wurde im Jahre 1316 in der Duisburger Glockengießerei Muylbom gegossen. Dies ist durch das Glockengießersiegel, welches sich auf der Glocke befindet belegt. Die Glocke trägt die Innschrift:  „O König der Herrlichkeit, Christus-zu Ehren der seligen Jungfrau Maria, des Markus, des Lukas, des Johannes und des Matthäus -komme mit Frieden!“, sie wurde somit der Maria geweiht. Im Jahre 1905 wurde die Glocke ausgebaut, weil der Kirchturm sanierungsbedürftig war und an die neugegründete Gemeinde Oberhausen- Alstaden abgegeben, wo sie ihren Dienst bis 1917 tat. Auf kaiserlichem Erlass hin wurde Sie für Kanonenfutter im 1. Weltkrieg ausgebaut.  Sie überlebte jedoch die Kriegszeit und auch den 2. Weltkrieg und wurde nach dem 2. Weltkrieg von Glockenhistorikern auf einem Glockenfriedhof in der Nähe von Hamburg gefunden und nach Duisburg zurückgebracht. Dort wurde sie zunächst in die Grünanlage des früheren Kunstmuseums an der Königstrasse gestellt.  Weil die Oberhausener Gemeinde jedoch „Ihre Glocke“ wieder in Oberhausen haben wollte, entbrannte ein Streit zwischen den beiden Presbyterien Alstaden und Meiderich.  Das Meidericher Presbyterium hatte sich aber im Verkaufsvertrag von 1905 ein Rückkaufrecht gesichert und so konnte die Glocke nach Meiderich zurückgekauft werden.  Am 18. Mai 1966 kehrte die Glocke nach Meiderich zurück und wurde auf ihren jetzigen Platz neben der Kirche auf einem Steinsockel aufgestellt. Somit ist sie heute 704 Jahre alt.  Ihre ungewöhnliche grüne Farbe erhielt die Bronze-Glocke in den 90er Jahren, weil Nazi-Schmierereien verdeckt werden sollten. Leider hat sie dadurch viel an ihrem eigentlichen Charme verloren.Schön wäre es, wenn sie ihren originalen Zustand zurück- bekommen könnte. 

Weitere Informationen erhalten Sie im Gemeindebüro oder direkt bei der Küsterin Uta Rogalla.